Natur nah dran

Ende des Jahres läuft die Bewerbungsfrist für die vorerst letzte Runde des Förderprogramms „Natur nah dran“ ab – eines Kooperationsprojektes von NABU und Land zur Förderung der Biodiversität im Siedlungsraum. Bereits in der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 25. September 2025 hatten wir als Liste Mensch und Umwelt beantragt, dass sich die Gemeinde in dieser vorerst letzten Runde des Projektes bewerben solle. In der öffentlichen Gemeinderatssitzung vom 23. Oktober 2025 wurde nun über unseren Antrag diskutiert.

Die Gemeindeverwaltung und Bürgermeisterin Walch sprachen sich gegen eine Bewerbung aus. Sternenfels nehme bereits seit vielen Jahren am Projekt „Blühender Naturpark“ teil. Dieses unterscheide sich kaum von „Natur nah dran“ und auch neue Flächen könnten hierüber gefördert werden. Der Verwaltungsaufwand für die Bewerbung auf ein weiteres Förderprogramm überwiege den Nutzen.

Dies sehen wir als Liste Mensch und Umwelt anders. Wir sehen zwei Vorteile des Projekts „Natur nah dran“ und erachten eine Bewerbung daher als sinnvoll:

Einerseits geht es bei „Natur nah dran“ gezielt um die Aufwertung von Flächen im Siedlungsbereich – im Gegensatz zu den bestehenden Blühflächen, die sich fast ausnahmslos im Außenbereich befinden. Für die neu angelegten Flächen gibt es im Rahmen des Projektes Unterstützung bei der Planung und Umsetzung und Förderung in Höhe von bis zu 15.000 Euro.

Andererseits liegt ein Hauptnutzen der Förderung in der Schulung des Bauhofteams. Dieses wird durch eine ganztägige Weiterbildung grundsätzlich befähigt, naturnahe Flächen anzulegen und zu pflegen.

Unser Ziel als LMU ist keine Beendigung der Teilnahme am Projekt „Blühender Naturpark“. Diese Kooperation und die zugehörigen Blühflächen sollten in jedem Fall weitergenutzt werden. Daher haben wir uns Gedanken gemacht, welche neuen Flächen naturnah gestaltet werden könnten und stellten diese im Rahmen der Gemeinderatssitzung vor:

  • Am Ortseingang von Sternenfels Richtung Oberderdingen könnten gegenüber des Autohauses Salzer mehrjährige Blühflächen angelegt werden.
  • Am Breiten Weg im Baugebiet Jörgenäcker könnten mehrjährige Blühflächen wiederhergestellt werden, die dort bereits im Rahmen der Anlage des Baugebietes angelegt wurden, dann aber durch nicht fachgerechte Pflege verschwanden.
  • Der brachliegende „Wasserlauf“ vor der Gießbachhalle in Diefenbach könnte mit blühenden Kleingehölzen und Niststrukturen naturnah umgestaltet werden

Leider entschied sich der Gemeinderat schlussendlich bei fünf Für- zu vier Gegen-Stimmen gegen eine Bewerbung auf das Programm „Natur nah dran“. Wir als Liste Mensch und Umwelt sind traurig, dass diese Chance ungenutzt bleibt und sind gespannt, ob unsere Ideen für die Entwicklung neuer naturnaher Flächen im Siedlungsbereich in anderem Zusammenhang aufgegriffen werden.

Mehr Informationen unter:
https://baden-wuerttemberg.nabu.de/natur-und-landschaft/aktionen-und-projekte/naturnahdran/19874.html

Bildquelle: NABU/A. Marquardt