Am 20. Februar 2025 hat der Gemeinderat in öffentlicher Sitzung das Bepflanzungskonzept für die neue Ortsmitte in Sternenfels beschlossen. Außerdem fand die Vergabe für die Aussichtsplattform am Schlossbergkiosk statt. Verbindendes Element beider Tagesordnungspunkte waren Bäume und mögliche Schäden an ihnen in Folge von Bauarbeiten.
Die Tiefbaumaßnahmen in der neuen Ortsmitte sind in vollem Gange. Um Zusatzkosten zu vermeiden, hatte sich der Gemeinderat vorgenommen, rasch ein Pflanzkonzept für Ortsmitte und Dorfgarten in die Wege zu leiten – so dass Tiefbau und Bepflanzung nach Möglichkeit „Hand in Hand“ gehen können. In der Gemeinderatssitzung stellte nun Landschaftsarchitekt Volker Boden seine Empfehlungen vor.
Bereits im Voraus war uns als Liste Mensch und Umwelt aufgefallen, dass viele der vorgeschlagenen Arten als nicht heimisch oder sogar als invasiv eingestuft sind. Arten von außerhalb Mitteleuropas haben jedoch bei uns keinen oder wenig ökologischen Wert, weil sich die hier lebenden Tiere noch nicht evolutionär an diese anpassen konnten. Auch das oft besprochene Insektensterben ist eng mit der vorrangigen Verwendung nicht heimischer Arten und Sorten verknüpft. Jakob Sehmsdorf äußerte in der Sitzung daher unsere Überzeugung, dass für das Pflanzkonzept nach Möglichkeit nur heimische Arten und Sorten gewählt werden sollten und konnte durch einen entsprechenden Antrag erreichen, dass zumindest bei den Bäumen entgegen der ursprünglichen Beschlussvorlage vorwiegend die heimischen Alternativvorschläge gepflanzt werden. Die Planung enthält teilweise auch bewusst nicht-heimische Arten, weil diese sich als besonders klimaresistent erwiesen haben.
Aus gegebenen Anlass kam LMU-Gemeinderat Bernd Pelz dann auf die bestehenden Bäume in der Ortsmitte zu sprechen. Im Dorfgarten wurden durch ein tiefes Auskoffern für die künftigen Wege die Bestandsbäume massiv im Wurzelbereich auf großer Fläche geschädigt. Teilweise wurden Wurzeln von 10 cm Durchmesser im Traufbereich gekappt. Wir als Liste Mensch und Umwelt gehen davon aus, dass die Bäume nachhaltig geschädigt wurden und diesen Eingriff eventuell nicht überleben werden. Die bereits länger andauernde Frostperiode hat die offenliegenden Wurzeln vermutlich zusätzlich geschädigt. Baumaßnahmen in diesem Ausmaß im Dorfgarten hätte man aus unserer Sicht ohne Maßnahmen zum Schutz der Bäume niemals veranlassen dürfen!
Am Beispiel der aktuellen Bauarbeiten im Dorfgarten wird deutlich, welche Schäden durch bauliche Eingriffe an der bestehenden wertvollen Vegetation entstehen können. Daher lenkte Jakob Sehmsdorf (LMU) bei der Vergabe zur Aussichtsplattform am Schlossbergkiosk das Augenmerk auf den Schutz der dortigen Bäume. Er erinnerte an den Antrag der Liste Mensch und Umwelt in der Gemeinderatssitzung am 14. November 2024 zur Einschaltung eines Baumgutachters. Dieser wurde damals leider mehrheitlich abgelehnt. Konsens bestand allerdings dazu, dass die Bäume vor Ort geschützt werden müssen. Daher sehen wir nun die Verwaltung in der Pflicht, auf die Einhaltung konkreter Maßnahmen zu achten und das beauftragte Unternehmen entsprechend anzuweisen. Eine gute Zusammenfassung möglicher Maßnahmen ist unter folgendem externen Link zu finden:
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